Invisalign wird oft als Synonym für Aligner gebraucht. Kein Wunder: Invisalign war der erste Anbieter für die durchsichtigen Schienen zur Zahnkorrektur. Inzwischen gibt es zahlreiche Nachahmer. Aber sind die auch genauso gut? Wo liegen die Unterschiede? Und lohnt es sich, beim Thema Aligner auf Markenqualität zu achten? Die kurze Antwort: ja! Wir erklären, warum.
Ganz kurz gesagt: Invisalign ist eine Aligner-Marke. Aligner ist der Überbegriff für unsichtbare Schienen, die als Alternative zu herkömmlichen Zahnspangen bei Zahnfehlstellungen eingesetzt werden können. Und hier gibt es wiederum große Unterschiede – bei den Schienen selbst, aber vor allem bei den Behandlungskonzepten. Denn einige Aligner-Hersteller setzen auf eine DIY-Behandlung, bei der die Aligner nach Hause geschickt werden und die Behandlung gar nicht von einem Kieferorthopäden oder Zahnarzt betreut wird.
Hinter Invisalign steckt Align Technology – ein Unternehmen mit Sitz in Kalifornien, das seit 1997 unsichtbare Zahnschienen zur Korrektur von Fehlstellungen der Zähne herstellt. Seit 1999 sind Invisalign-Schienen auch in Deutschland erhältlich.
Aligner ist der allgemeine Begriff für unsichtbare Korrekturschienen. Seitdem im Jahr 2017 einige Patente ausgelaufen sind, werden Aligner von zahlreichen verschiedenen Firmen angeboten. Der Marktführer in Deutschland ist zurzeit DR Smile, andere Anbieter heißen Best Smile, Smile Direct Club oder Plus Dental. Besonders Erwachsene setzen auf die fast unsichtbaren Schienen, um ihr Lächeln zu perfektionieren. Aber auch bei Jugendlichen werden sie immer beliebter.
Aligner wurden für die Anwendung durch Fachzahnärzte für Kieferorthopädie und Zahnärzte entwickelt. Heute werden Behandlungen aber auch von (Internet-)Shops angeboten. Diese Geschäftsmodelle werben teilweise sogar damit, dass man die Behandlung „vom heimischen Sofa aus” durchführen kann. Diese Aligner werden eher als Lifestyle-Produkte vermarktet, nicht als kieferorthopädische Apparaturen. Der Fokus der DIY-Aligner liegt eindeutig auf Kosmetik, nicht auf einer ganzheitlichen Zahnkorrektur, welche auch den korrekten Biss im Blick hat.
Zu Beginn der Behandlung werden die Zähne einmal gescannt, anschließend bekommt der Patient die Aligner nach Hause geschickt. Zwischenuntersuchungen, mit denen man Komplikationen frühzeitig erkennen kann, finden bei der Verwendung von DIY-Alignern nicht statt. Einige Unternehmen arbeiten sogar mit Abdruck-Sets für zu Hause, bei denen der Patient nie einen Zahnarzt zu sehen bekommt. Kieferorthopäden und Verbraucherschützer weisen immer wieder auf die großen Gefahren hin, die diese Vorgehensweise mit sich bringt.
Die Schienen von Invisalign kann man ausschließlich über Invisalign-Anwender beziehen. Alle Anwender sind mindestens Zahnärzte, viele sind Fachzahnärzte für Kieferorthopädie. Fachzahnärzte für Kieferorthopädie sind Experten für Zahn- und Kieferfehlstellungen und deren Behandlung. Sie führen vor einer Therapieentscheidung eine ausführliche Diagnostik durch und können anschließend beurteilen, ob die gewünschten Zahnbewegungen mit einer Aligner-Behandlung überhaupt möglich sind oder nicht. Sie können nicht nur „Zähne geraderücken“, sondern auch einen falschen Biss korrigieren.
Bei schwerwiegenderen Zahnfehlstellungen, die umfangreiche Zahnbewegungen notwendig machen, kann der Kieferorthopäde so genannte Attachments kleben. Das sind kleine Haltepunkte, die dem Aligner eine bessere Angriffsfläche bieten und somit schnellere und effektivere Zahnbewegungen ermöglichen. Mit Hilfe von Attachments lässt sich das Anwendungsgebiet von Alignern noch weiter vergrößern, insbesondere mit dem patentierten Attachment-System von Invisalign.
Spezielles Material von Invisalign
Invisalign hat die langjährigste Erfahrung mit der Herstellung von Alignern. Über einen Zeitraum von acht Jahren entwickelte Align Technology das innovative, hochelastische und einzigartige Material SmartTrack, das kieferorthopädische Behandlungen nachgewiesen besser planbar und wesentlich präziser macht. Die Kräfte wirken gegenüber anderen Alignern sanfter und gleichmäßiger auf die Zähne. Auf diese Weise können die Anwender die Zahnbewegungen noch besser kontrollieren. Auch das Einsetzen und Herausnehmen der Schienen ist dank SmartTrack-Material einfacher.
Spezielle Features von Invisalign
Weitere Vorteile von Invisalign: jede transparente Schiene wird an den individuellen Zahnfleischverlauf und die Zähne des Patienten angepasst, um eine unauffällige und perfekte Passform zu garantieren. Mittels eines in die Invisalign-Schienen integrierten, fast unsichtbaren Messsystems kann der Kieferorthopäde überprüfen, ob der Patient die Schienen lange genug getragen hat.
Garantiert frei von Schadstoffen
Aligner von Invisalign bestehen aus Polyurethanharzen. Ihre Biokompatibilität – also Verträglichkeit – wurde ausgiebig geprüft. Insbesondere enthalten sie kein gesundheitsschädliches Bisphenol-A (BPA) und kein Phthalat. Damit sind sie auch für Schwangere unbedenklich. Invisalign ist nach ISO-Norm für medizinische Hilfsmittel und Geräte zertifiziert und von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA zugelassen. Wichtig für Allergiker: Invisalign-Aligner enthalten auch kein Latex.
Wie sieht das bei anderen Herstellern aus? Ob andere Aligner BPA, Phthalate oder andere potenziell bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten, lässt sich nicht pauschal sagen. Hier sollte man sich gezielt nach der genauen Zusammensetzung der Schienen erkundigen und nach der Zertifizierung fragen.
Invisalign und Aligner: Unterschiede bei den Kosten
Invisalign steht für Qualität. Und die hat bekanntlich ihren Preis. Eine Aligner-Behandlung beim Fachzahnarzt für Kieferorthopädie mit Invisalign kostet im Vergleich zu den Dumping-Preisen kommerzieller Anbieter zwar mehr, dafür nimmt man aber auch deutlich weniger Risiken in Kauf. Vor allem das sollte es Wert sein, wenn es nicht nur um das schöne Lächeln, sondern um die Zahngesundheit insgesamt geht. Schlimmstenfalls kann eine unsachgemäße Behandlung schwere Folgen nach sich ziehen. Wenn der Anbieter dann nicht haftet, ist der Dumpingpreis ganz schnell Geschichte.
Woran erkennt man echte Invisalign-Schienen?
Um Verwechslungen zu vermeiden, haben echte Invisalign-Schienen eine Patientennummer und das Invisalign-Logo aufgedruckt. Wer sich unsicher ist, ob es sich um einen echten Aligner von Invisalign handelt, kann einfach bei Invisalign anrufen.
Quellen: